Muskelreport 04/2012

Dröhnendes Donnergrollen bei strahlend blauem Himmel? Am 9. September blickten viele Menschen in der Region Trier fragend zum Himmel – bis die Ursache des vermeintlichen Gewitters heranrollte: ein kilometerlanger Korso aus knatternden Bikes und Trikes. Die 5. DGM-Sternfahrt hatte 520 Motorradfahrer in die Moselgemeinde Oberbillig gelockt, die das letzte sommerliche Wochenende nutzten, um ihren Fahrspaß mit dem Einsatz für Muskelkranke zu verbinden. Der Erlös der zweitägigen Veranstaltung – insgesamt über 10.000 Euro – geht, wie schon in den vergangenen Jahren, zu gleichen Teilen an den DGMBundesverband und den Landesverband Rheinland-Pfalz.

Auf einem Rundkurs rollte der Pulk zunächst „ungebremst” Richtung Trier, dann ins Ruwertal und über den Hunsrück zurück nach Oberbillig. Für die Sicherheit und freie Fahrt bei der rund 45 Kilometer langen Ausfahrt sorgten die Motorradstaffel der Trierer Polizei, ein Rettungswagen und ein Pannenfahrzeug.

Doch nicht nur die Biker selbst kamen bei der Sternfahrt auf ihre Kosten – auch für alle anderen Motorrad-Begeisterten bot die volksfestähnliche Veranstaltung ein spannendes und vielseitiges Programm: Zum Auftakt am Samstagmittag heizte Bastian Buchan alias „Buddy-X”, Deutscher Vizemeister im Motorrad-Stuntriding, dem Publikum mit spektakulären Kunststücken ein. Im Verlauf des Wochenendes brachte der Meister den Asphalt noch mehrere Male zum Kochen und zeigte, dass er zu Recht zu den Besten seiner Zunft gehört. Bei Trike-Rundfahrten konnten sich kleine und große Besucher gegen einen kleinen Obulus den Fahrtwind um die Nase wehen lassen.

Im Festzelt sorgten musikalische und tänzerische Highlights für Stimmung: Die „Leiendecker Bloas” rockten in Trierer Mundart, die Band „24th Frame” bot Cover-Rock der Extraklasse und eigene Songs, die Cover-Band „Backbeat” brachte eine Mischung aus Klassikern und Radiocharts auf die Bühne. Die Travestieshow von „Fada’s Family” begeisterte ebenso wie die Feuertanzgruppe „Phoenix Russus” und das Losheimer Männerballett, das erstmals mit von der Partie war und eine Western-Nummer zum Besten gab. Besonders hervorzuheben ist: Alle Künstler traten unentgeltlich für die DGM an!

Die kleinen Gäste konnten sich inzwischen in der 8×10 Meter großen Hüpfburg austoben oder beim Kinderschminken bunte Akzente setzen.

Ein gigantisches, zu 100 Prozent gesponsertes Feuerwerk setzte den gelungenen Schlusspunkt am Samstagabend – begleitet von den Klängen des Liedes „An Tagen wie diesen” von den Toten Hosen, gespielt von „24th Frame”.

Man sah an beiden Tagen nur lächelnde, strahlende Gesichter. Über den guten Zweck der DGM-Sternfahrt waren alle informiert, denn im Vorfeld hatten die Veranstalter in den örtlichen und auch überregionalen Medien eine „Aufklärungs- Kampagne” für die Sternfahrt und die DGM gestartet. Auch die örtlichen MCs (Motorradclubs) waren wieder alle vor Ort, um die Veranstaltung zu unterstützen.

Für eine schmackhafte Verpflegung durch das ortsansässige „Haus der Fischerei” in Oberbillig und eine große Auswahl an Getränken war an beiden Tagen bestens gesorgt.

Initiator Markus Betz, dessen 17-jähriger Sohn Marius von einer Muskeldystrophie Typ Duchenne betroffen ist, wurde erst kürzlich mit der goldenen Ehrennadel der DGM gewürdigt. „Eigentlich gebührt die Ehre den Oberbilliger Ortsvereinen, die die Veranstaltung von Anfang an tatkräftig unterstützen”, sagt Betz. Ein hundertköp- Rollen und Rocken für Muskelkranke DGM-Sternfahrt zieht tausende Motorradbegeisterte an figes Helferteam aus sämtlichen Oberbilliger Vereinen machte die Durchführung der Veranstaltung erst möglich. Nun, nach Abschluss der Veranstaltung, hoffen Markus Betz und das Team der DGM-Sternfahrt auf einen neuen Spendenrekord.

Weitere Infos rund um die Veranstaltung und auch über eine eventuelle Mitgliedschaft im Verein DGM Sternfahrt e. V. (ab 12 Euro pro Jahr) bietet die Homepage www.dgm-sternfahrt.de. Informationen über die Sternfahrten der vergangenen Jahre finden Sie außerdem auf der DGMHomepage unter: Wir über uns > Benefiz- Aktionen.

Markus Betz/fr

muskelreport-4-2012 (PDF)